GALICIEN - Land und Leute


Die Heimat der galicischen Gaita ist das im Nord-Westen Spaniens gelegene Galicien. (Nicht zu verwechseln mit dem polnischen Galizien.) Es liegt oberhalb von Portugal, eingerahmt von Asturien, Kastilien und 1200 km Atlantikküste. Alle Jakobswege führen nach Galicien, denn seine Hauptstadt ist Santiago de Compostela. Auf dem Kathedralenplatz "Praza do Obradoiro", auf dem die Jakobspilger eintreffen, kann man oft den Klängen der Gaita lauschen, die von den Gaiteiras und Gaiteiros (Gaitaspielerinnen und –spielern) unter dem Torbogen neben der Kathedrale gespielt wird.

 

Die 2,7 mio Einwohner Galiciens leben auf einer Fläche von 29.574 m2. Von Nord nach Süd sind es Luftlinie ca. 190 km, von West nach Osten ungefähr 170 km. Mit dem Zug gelangt man in nicht einmal eineinhalb Stunden von A Coruña im Norden bis nach Vigo im Süden. Auch wenn Galicien nicht einmal so gross ist wie Baden-Württemberg, bietet es eine solche Vielfalt an Landschaften, Vegetation, Bauwerken, architektonischen Stilen, klimatischen Unterschieden und sprachlichen Varianten, dass man das Gefühl hat, es vereine eine ganz Reihe von Ländern in sich. Auch musikalisch unterscheidet sich der Norden vom Süden und das Landesinnere von der Küstenregion. So sind der Stil des Gaita-Spiels und vor allem die Verzierungen, die die Melodie bereichern, lebendiger gestalten und ihr den typisch galicischen Charakter verleihen, je nach Landstrich verschieden.

 

Auch bei den Menschen zeigen sich Unterschiede zwischen den Einwohnern der verschiedenen Städte, zwischen Stadt- und Landbewohnern und noch viel mehr zwischen den Küstenbewohnern und denen, die im Landesinnern leben. Eines aber haben die Galicierinnen und Galicier gemeinsam: sie sind ihrem Land, ihrer "Erde", eng verbunden. Auch Familie und Freunde spielen eine wichtige Rolle. Bei leckerem Essen kommt man zusammen und tauscht Neuigkeiten aus. Dies geschieht häufig auf Hochspanisch, oft jedoch auch auf Galicisch, einer "Schwesternsprache" des Portugiesischen, die beide aus dem gesprochenen Latein hervorgegangen sind. Typisch für die galicische Sprache ist der Buchstabe "x", der wie ein sanftes "sch" ausgesprochen wird. In Santiago kann man sehr viel Galicisch hören und auch auf den zahlreichen Festen wird oft Galicisch gesprochen.

 

Es gibt zahllose Anlässe zu feiern: religöse Feste und Feste zu Ehren der unzähligen Schutzheiligen, kulinarische Feste wie zum Beispiel Feste der Empanada (gefüllte Teigpastete), der Tortilla (Omlette), des Käses, der Chorizo (Paprikawurst), des Pemento (Bratpaprika), des Grelo (Rübenblätter), der Kastanie, der Zamburiña (Kammuschel), der Sardine, der Percebe (Entenmuschel, siehe Foto links), des Pulpo (Tintenfisch), des Schinkens, des Öls, des Weines, Feste im Rahmen sportlicher Wettkämpfe, Dorf- und Vereinsfeste, Musik- und Künstlerfeste …. und viele mehr. Ein Grund zum Feiern findet sich immer und dabei darf natürlich die Musik nicht fehlen!

 

Wunderbares Galicien ….. Ein Land mit so netten Menschen … herrlicher Natur … bewegter Geschichte und beeindruckender Kultur … kulinarischen Köstlichkeiten … ausdrucksstarker Sprache … und genialer Musik.

 

Ein Land … voller Überraschungen !

 

Zeit für eine kleine Fotoreise ...